Interview mit Dr.-Ing. Saskia Wessel

Dr. Saskia Wessel ist Maschinenbau-Ingenieurin und seit Januar 2019 Bereichsleiterin bei der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB. Sie verantwortet die Bereiche »Material und Elektrochemie« sowie »Anlagen- und Prozessauslegung«.

Dr.-Ing. Saskia Wessel, Bereichsleiterin an der Fraunhofer FFB.

Was hat dich motiviert, bei der Fraunhofer FFB als Bereichsleiterin anzufangen?

Die Fraunhofer FFB ist für mich ein Leuchtturmprojekt, von dem ich überzeugt bin, dass es eine sinnvolle Ergänzung zum Forschungsumfeld im Bereich der Batterieproduktion ist und ein wertvolles Angebot für die Industrie schaffen wird. Ein solches Projekt von Grund auf aufbauen zu können, bedeutet für mich Gestaltungsfreiheit in vielen Facetten. Das empfinde ich als ein wahnsinniges Privileg. Gleichzeitig ist das Projekt sehr ehrgeizig und eine große Herausforderung, was mich jeden Tag aufs Neue motiviert.

Was sind für dich persönlich wichtige Führungsansätze?

Wegen des innovativen und neuartigen Charakters der Fraunhofer FFB können wir an vielen Stellen nicht auf altbekannte Lösungen und Standards zurückgreifen, sondern müssen immer wieder über den Tellerrand hinausschauen. Dadurch müssen wir agil und flexibel bleiben, dürfen dabei das große Ziel jedoch nicht aus den Augen verlieren. Für mich ist es wichtig, dass jedes Teammitglied die mit einem solchen Großprojekt verbundene Verantwortung mitträgt. Dabei leben wir im Team eine hohe Vertrauenskultur.

Welche Rolle spielen deine Bereiche »Material und Elektrochemie« sowie »Anlagen- und Prozessoptimierung« beim Aufbau der Fraunhofer FFB?

Unsere Bereiche verzahnen die Themen Produkt und Prozess. In einem engen, interdisziplinären Austausch entwickeln wir auf der einen Seite die Zellen inklusive der Materialien, die am Ende bei uns vom Band laufen werden. Auf der anderen Seite definieren wir die entsprechenden Prozesse und die erforderliche Produktionstechnik für die Fertigung der Zellen. Durch neue Technologien setzen wir dabei insbesondere auf eine Verbesserung der Nachhaltigkeit der Batteriezelle.

Du bist Teilnehmerin des Karriereprogramms TALENTA. Was beinhaltet dieses Programm?

TALENTA bietet mir ein vielseitiges Weiterbildungsangebot. So habe ich bisher ein Seminar für Strategieentwicklung belegt. Zusätzlich unterstützt mich das Programm dabei, meine persönlichen Ziele in der Dynamik des Alltags nicht aus den Augen zu verlieren. Es beinhaltet außerdem ein Mentoring-Programm, in dem wir die Chance erhalten, uns mit einem persönlichen Mentor auszutauschen, und uns in Kleingruppen mit anderen Mentees gegenseitig zu coachen.

Womit unterstützt dich deine TALENTA-Teilnahme an deinem Berufsalltag als Bereichsleiterin?

Für mich sind die Stunden mit TALENTA meine Insel im Alltag, in der ich die Zeit erhalte, meine Führungstätigkeit zu reflektieren und mich gemeinsam mit den anderen Teilnehmerinnen des Programms intensiv auszutauschen. Die gegenseitige Unterstützung im Netzwerk wird im TALENTA-Programm besonders gelebt. Gerade in der Corona-Zeit, in der wir alle auf Homeoffice angewiesen waren, war dies für mich eine besondere Stütze.