Stadtwerke Münster und Kooperationspartner setzen auf effiziente Flächennutzung

Baustart für den ersten Agri-Solarpark in Münster

Pressemitteilung /

In Münster-Amelsbüren haben die Stadtwerke Münster mit dem Bau einer Agri-Photovoltaikanlage begonnen. Sie soll künftig auf 13,2 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche sauberen Sonnenstrom für die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB erzeugen.

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V. l. n. r.: Lennard Vos (EcotecWorld), Julius Mette und Max Wolf (Stadtwerke Münster) sowie Maik Kleinspohn (Fraunhofer FFB) beim Baustart der Agri-PV-Anlage in Amelsbüren.

Münster. Die Partner setzen damit ein wichtiges Zeichen für die regionale Energiewende. »Unsere Kooperation mit der Fraunhofer FFB und der Landwirtschaft ist ein gutes Beispiel dafür, wie Münster durch den Ausbau der erneuerbaren Energien gewinnt: Unternehmen beziehen nachhaltigen Strom zu stabilen Preisen, die Landwirtschaft kann Flächen noch effizienter nutzen, und Bürgerinnen und Bürger profitieren von weniger Treibhausgasemissionen und mehr Arbeitsplätzen durch eine starke Wirtschaft. Gemeinsam bringen wir die Energiewende voran«, betont Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster.

 

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Zukünftig sollen bis zu 40 % des Strombedarfs der »FFB PreFab« durch Solarstrom aus der neuen PV-Anlage gedeckt werden.
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Mit dem Baustart der Agri-PV-Anlage markiert die Fraunhofer FFB einen zentralen Meilenstein, um den gesamten Batterie-Wertschöpfungskreislauf nachhaltig zu gestalten – von der Energieerzeugung bis zur Produktion in der BatteryCityMünster.

Der Agri-Solarpark entsteht auf zwei Flächen von insgesamt 13,2 Hektar im Bereich der Straße Hartmannsbrook in Amelsbüren, errichtet von dem Photovoltaik-Unternehmen EcotecWorld. Mit einer Leistung von 4.875 kWp wird die Photovoltaikanlage jährlich rund 5,75 Gigawattstunden Ökostrom erzeugen. Die Lieferung erfolgt über einen Direktanschluss an die Fraunhofer FFB, die auf der anderen Seite des Kanals im Hansa-Business-Park ihren Sitz hat. Die Anlage wird bodennah aufgeständert und als sogenannte 2P-Tracking-Photovoltaikanlage konstruiert. Sensoren sorgen dafür, dass sich die Solarmodule zu jeder Tageszeit optimal zur Sonne ausrichten und maximal Sonne ernten. Die Konstruktion überbaut nur rund 12,7 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche. Der Rest steht für den Anbau von Getreide, Raps und Ackerbohnen zur Verfügung.

Ein Projekt mit Pioniercharakter

Der Agri-Solarpark ist der erste seiner Art in Münster, Ideengeber war Landwirt und Flächengeber Heinz-Georg Hartmann. »Lebensmittel erzeugen und Verantwortung für die Energiewende vor Ort übernehmen: Mit Agri-Photovoltaik gelingt der Landwirtschaft beides, und Flächen werden so effizient wie möglich genutzt«, erläutert Betriebsleiter und Junglandwirt Julian Hartmann. Gerade im Sommer könnten die Solarmodule außerdem dazu beitragen, Pflanzen vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen und das Mikroklima am Boden zu verbessern.

Für den Fraunhofer-Gesellschaft ist die Kooperation für die Abnahme von Strom aus erneuerbaren Quellen mit den Stadtwerken bislang ebenfalls einzigartig. Nach heutigem Stand der Produktionstechnologie werden für die Herstellung von einer Kilowattstunde Batteriezellkapazität rund 20 bis 40 Kilowattstunden Energie benötigt. Insbesondere die Elektrodenfertigung und die Formierung der Zellen sind mit einem hohen Strombedarf verbunden. »In der `FFB PreFab` setzen wir daher auf ein ressourcenschonendes Energiekonzept mit Eigenstrom aus einer Dach-PV-Anlage, einer Kombi-Wärmepumpe sowie Energievorhersagen zur energetischen Betriebsoptimierung der Batteriezellproduktion. Der Bau der Agri-PV-Anlage und der künftige Bezug von regionalem Grünstrom sind weitere wichtige Schritte hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Energieversorgung unserer Batterieforschungsfabrik«, sagt Maik Kleinspohn aus der Gruppe Energietechnik an der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB.

Bürgerbeteiligung geplant

Voraussichtlich im Winter startet eine Bürgerbeteiligung per Nachrangdarlehen, an der sich die Amelsbürener Bürgerinnen und Bürger sowie die Ökostromkundschaft der Stadtwerke Münster beteiligen können. Geplant ist eine Beteiligung mit Summen zwischen 500 und 25.000 Euro, jeweils in 500-Euro-Schritten. Weitere Details geben die Stadtwerke Münster in den kommenden Wochen auf der Bürgerbeteiligungsseite und per Presse bekannt.

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